Das Leben ist ein Geschenk!

Sarah Fichtinger Yoga Pose Mudra Präsenz Yoga und Online Yoga

Vor kurzem hatte ich Geburtstag. Mir selbst ist das Feiern dieses einen Tages weniger wichtig. Da ich in dem Bewusstsein leben möchte, dass jeder einzelne Tag ein Geschenk und keine Selbstverständlichkeit ist.

Jeder Atemzug ist ein Geschenk und keine Selbstverständlichkeit.

Jeder Augenblick, jede Begegnung.

Dennoch nehme ich solche „Tage“ (Muttertag, Vatertag, Geburtstag usw.) gerne als liebevolle Erinnerung an. Denn es passiert mir nur allzu leicht, dass dieses Bewusstsein im Trubel des Alltags wieder in Vergessenheit gerät. Daran hat mich das Leben gestern liebevoll erinnert.

 

Im vorigen Blog-Artikel hab ich dir erzählt, wie Yoga mein ganzes Leben verändert hat.

Du hast ihn verpasst? Du findest ihn HIER.

 

Gestern Abend leitete ich wieder eine Yoga-Einheit an und fuhr wie gewohnt danach gemütlich und völlig entspannt nachhause. Es war schon dunkel. Als ich in die Einfahrt zu den Wohnhäusern, in denen wir momentan wohnen, einbog, bemerkte ich im Augenwinkel unseren neuen Nachbarn, der vor kurzem in der Wohnung unter unserer einzog.

 

Ich erkannte ihn, weil sein Gang etwas schlurft. Er ist ein älterer Herr. Plötzlich fiel mir auf, dass sich Gedanken breit machten, wie

Hmmmm, der ist schon komisch.

Eigenartiger Typ"

Stopp!!! Momentmal, ganz langsam.

Habe ich jemals mit ihm gesprochen, um mir darüber eine Meinung bilden zu können?

Kenne ich ihn so gut, dass ich sowas behaupten könnte?

Ich fand es faszinierend, was allein sein äußerliches Erscheinungsbild in mir auslöste. Gefühlt hätte ich ein Konstrukt einer ganzen Lebensgeschichte auf Grund dieser Eindrücke über ihn erfinden, interpretieren, projizieren können. An Fantasie mangelt es mir scheinbar nicht.

 

Dabei fragte ich mich, woher nur all diese Gedanken kamen, ich konnte effektiv auf keinerlei Erfahrungen oder Erinnerungen mit diesem Menschen zurückgreifen – zumindest nicht aus diesem Leben. Interessant, ich beschloss mich nicht von diesen offenbar unreflektierten, unbewussten Programmen beeindrucken oder beeinflussen zu lassen. Er betrat unser Wohnhaus und bemerkte mich nicht. Ich ging kurz nach ihm hinein und so ergab es sich, dass er im Treppenhaus bereits einen halben Stock höher war. Ich begrüßte ihn in dem Bewusstsein, dass dies unsere allererste Begegnung ist: frisch und frei. Laut und deutlich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht sagte ich: „Grüß Gott!“ Denn „Grüß dich Gott!“ bedeutet immerhin sinngemäß dasselbe wie Namasté. Klingt halt nur weniger exotisch und esoterisch. 😉

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Er hielt inne und war sichtlich überrascht. Beugte sich etwas, sodass er mir in die Augen schauen konnte, lächelte mich an und winkte mir zu. Ich entdeckte, dass seine Hand eingebunden war. Er hatte sich wohl vor kurzem verletzt und es passiert ihm angesichts seiner Reaktion wohl selten, dass er so freundlich von Unbekannten begrüßt wird. Wir gingen beide weiter. Dann blieb er vor seiner Wohnungstür stehen. Ich holte auf. Er versuchte verzweifelt das Plastiksackerl in seinen Händen, in das zwei riesige Brote eingeschweißt waren, zu öffnen. Es fiel ihm mit seiner verletzten Hand offensichtlich schwer. So fragte ich, ob ich ihm helfen darf. Ein bisschen probierte er selbst noch herum und reichte mir schließlich - sichtlich erleichtert - das Sackerl. Ich öffnete es, er lächelte. Wie schön, dachte ich mir. So ein lieber Mensch.

 

Da hielt er mir das offene Sackerl wieder hin. Ich war verwirrt, denn das Sackerl war bereits offen und ich wusste nicht wie ich ihm jetzt noch behilflich sein könnte. Er sagte nichts. Bis ich begriff, dass er das Sackerl deshalb noch im Stiegenhaus öffnen wollte, weil er mir eines seiner riesigen Brote schenken wollte. Erst lehnte ich dankend ab, doch er blieb hartnäckig und deutete mir wieder, dass ich doch zugreifen soll. Was ich dann auch tat und er lächelte wieder. Ich bedankte mich, indem ich mich vor ihm verneigte.

 

Ehrlich gesagt hatte ich Tränen in den Augen als ich die Wohnungstür hinter mir schloss, weil mich diese Begegnung so berührte. Ein wildfremder Mensch, der erst in meinen Gedanken gar nicht gut weg kam, stellte sich als wohlwollender, liebevoller älterer Herr heraus, der möglicherweise recht einsam ist. Noch immer frage ich mich, ob das wirklich „meine“ Gedanken waren. Ja, sie schwirrten durch meinen Kopf, doch bewusste Gedanken, die auf eigener Erfahrung beruhen waren es offensichtlich nicht. Doch das soll jetzt hier nicht die Hauptrolle spielen.

 

Für diese Erfahrung bin ich unendlich dankbar. Denn sie inspirierte mich dazu, darüber nachzudenken wie oft ich schon vom Leben mit solchen Begegnungen beschenkt wurde. Dabei erkannte ich, dass ich oft solche Begegnungen habe. Nachbarn mit denen andere im Klinsch liegen, sind dieselben, die mir helfen unseren Holz-Christbaum aus dem Keller in das oberste Geschoss zu tragen. Da kam mir die Erkenntnis, dass dies zumindest zu einem Teil daran liegt, wie ich den Menschen begegne. Nämlich so wie ich mir wünschen würde, dass jemand mir begegnet. Doch auch dann, wenn sie mich zum Beispiel nicht grüßen, ich grüße sie beim nächsten Mal dennoch wieder. Warum? Weil ich die Wahl getroffen habe, dass ich alles, in meinem Einflussbereich, Stehende tun möchte, um meine Lebenszeit dafür zu nutzen, dass sie nicht nur mir, sondern hoffentlich auch möglichst vielen anderen Menschen Freude bringt, Sonne ins Herz und ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Denn das ist meine Art und Weise dem Leben meine Dankbarkeit zu zeigen.

 

Ich mache das auch unabhängig davon, ob ich dafür belohnt werde oder ob es jemand sieht oder weiß oder nicht. Auch unabhängig davon, ob ich dadurch „gutes“ Karma sammle oder nicht. Denn ich habe ja bereits etwas geschenkt bekommen: Meine Lebenszeit, die ich so verbringen und nutzen darf, wie ich möchte.

 

Mir ist auch bewusst, dass da bestimmt noch ganz viel Luft nach oben ist, sozusagen: „work“ oder besser gesagt „life in progress“. 😄

 

Doch ich habe in jeder Sekunde, jedem Moment, jeder Begegnung eine weitere geschenkte Chance dazu, ob ich sie nutze, liegt in meiner Hand.

 

All diese Erkenntnisse durfte ich durch Selbstreflexion entdecken, die für mich Teil einer ganzheitlichen Yoga-Praxis ist. Auch Yoga ist für mich ein weiteres riesiges Geschenk in diesem Leben, für das ich unendlich dankbar bin, weshalb ich es von Herzen gerne mit anderen Menschen teile.

 

Wenn du dich von mir begleiten lassen möchtest und Yoga auch ganzheitlich in dein Leben integrieren möchtest, dann freue ich mich riesig. Denn es ist mir eine Ehre Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten zu dürfen.

 

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So, ich koste nun voller Dankbarkeit ein Stückchen von dem geschenkten „Riesenbrot“ und werde es in vollen Zügen und einem Lächeln auf den Lippen genießen, während ich mir auf unserem Balkon die Sonne ins Gesicht scheinen lasse. Ja, das Leben ist definitiv ein Geschenk!

 

Ich wünsche dir von ganzem Herzen eine wundervolle Zeit. Möge sie erfüllt sein mit herzerwärmenden Begegnungen – auch mit dir selbst. 💗

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