Ich mach jetzt Schluss!!!
oder "5 Gründe warum du noch heute mit Yoga starten solltest."
Im vorigen Beitrag habe ich angedeutet, dass für mich eine rein körperliche Yoga-Praxis (die ich Bauch Bein Poga nenne 😉) ist, als würde ein Quanten-Computer zum eMail schreiben genutzt werden. Warum ich das so sehe, obwohl auch mein Yoga-Weg so begonnen hat? Weil ich heute weiß, dass Yoga so viel mehr zu bieten hat, als dir einen knackigen Hintern zu verschaffen.
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Dabei spricht grundsätzlich nichts dagegen, Yoga als rein körperliche Betätigung zu betreiben. Mir blutet dabei nur das Herz, weil dadurch so viel von der ganzheitlichen Wirkung dieser wundervollen Lebensweisheit verloren geht! Was? Das erzähle ich dir in den folgenden Beiträgen.
So fiel mir neben den körperlichen Veränderungen auf, dass sich auch meine Laune von Woche zu Woche besserte. Das verwunderte mich sehr, war ich doch bisher der Ansicht, dass ich auf meine Stimmung und Gefühle keinen Einfluss nehmen kann.
Dass dem ganz anders ist, durfte ich etwa 3 Monate nach Beginn meiner Yoga-Ausbildung erleben.
Durch die anhaltende Yoga-Praxis spürte ich immer deutlicher, was und auch wer mir nicht gut tut. So kam eines Tages die bittere Erkenntnis, dass die Beziehung, in der ich mich damals befand, so nicht weitergehen konnte. Von Glücklichsein waren die Beziehung und ich meilenweilt entfernt. Deshalb nahm ich eines Tages all meinen Mut zusammen und sagte: Ich mach jetzt Schluss!
Eigentlich ein Grund zur Freude, hätte man meinen sollen. Doch obwohl ich wusste, dass diese Beziehung weder gut für mich war, noch eine glückliche Zukunft für mich bereit hielt, und ich selbst den Schlussstrich zog, war ich am Boden zerstört. Ich heulte mir im wahrsten Sinne des Wortes die Augen aus.
So sehr hab ich wieder mal gehofft, dass dieses Mal der ach so schöne Traum von einer glücklichen Beziehung in Erfüllung gehen würde. Dabei ist er wieder wie eine Seifenblase zerplatzt. Wieder fühlte ich mich, als hätte ich auf ganzer Linie versagt, weil ich nicht in der Lage war, so eine Beziehung zu führen. Wieder die Angst davor allein zu bleiben. Die Selbstzweifel, ob ich mir zu wenig Mühe gegeben habe. Die Schuldgefühle, die Vorwürfe, nicht alles oder zumindest nicht genug dafür getan zu haben, damit der Traum in Erfüllung geht. Wieder das Gefühl, ich hätte es einfach nicht verdient, glücklich zu sein. Schließlich dachte ich damals, dass mein Glück einzig und allein von äußeren Umständen abhängen würde.
Da saß ich nun eines Abends allein zuhause, total verheult und verzweifelt, wie ein Häufchen Elend auf der Couch.
Schien ich mich doch von meinem Lebenstraum zu entfernen, anstatt ihm näher zu kommen.
Plötzlich meldete sich eine innere Stimme:
Ab auf die Yoga-Matte und mach Sonnengrüße.
Aber ich bin doch so traurig und heule vor mich hin.
Los auf die Yoga-Matte und mach Sonnengrüße.
Aber ich kann doch so jetzt nicht Yoga machen, ich kann vor lauter Weinen kaum atmen.
Yoga-Matte, Sonnengrüße.
Aber mein Leben liegt doch in Scherben!
YOGA-MATTE!!!
Widerwillig schleppte ich mich auf die Matte und begann mit einem Sonnengruß. Bei der ersten Runde änderte sich natürlich nichts und ich schluchzte unaufhörlich weiter.
Von wegen weise innere Stimme.
…mach weiter...
Okay, mach ich halt noch einen - murmelte ich augenverdrehend.
…mach weiter...
Ich hab gleich gewusst, dass das nichts bringt!
…mach weiter…
Gut, noch eine Runde.
…weiter…
Mir scheint, dass wird ein langer Abend. Moment - ich weine nicht mehr. Lieber noch eine Runde.
Sonnengruß um Sonnengruß bemerkte ich, dass meine Atmung gleichmäßiger und meine Gefühle immer ruhiger wurden und dann…war es plötzlich still – in mir.
So etwas habe ich davor noch nie erlebt, noch nie gefühlt. Schluss mit dem Gefühls- und Gedanken-Chaos, kein Aufruhr, kein Lärm. Einfach nur erholsame, nährende Stille. Alles in mir konnte aufatmen. So bewegte ich mich weiter in Verbindung mit meiner Atmung von einer Position in die nächste – der Ablauf wurde zur bewegten Meditation. Ich weiß nicht, wie viele Sonnengrüße ich gemacht habe und wie lange ich auf der Yoga-Matte war, denn ich verlor jegliches Zeitgefühl.
Plötzlich fing ich lauthals an zu lachen, da mir mit einem Mal klar wurde, wie lächerlich das emotionale Drama ist, dass ich mir selbst erschaffen habe und in dem ich mich regelrecht gesuhlt hatte. Dieser völlige Perspektiven-Wechsel und die intensive Auswirkung meiner Gefühle auf meinen Körper, meine Gedanken und meine Wahrnehmung der Situation waren für mich ein sehr prägendes Erlebnis.
Es war für mich wie ein Befreiungsschlag, nun ein Werkzeug an der Hand zu haben mit dem ich – wenn ich es möchte – bewusst Veränderung in meiner Gefühlswelt herbeiführen kann.
Natürlich hielt dieser Zustand nicht für immer an. So habe ich auch heute noch miese Tage und gelegentlich schlechte Laune.
Doch ich gehe anders damit um, meistens jedenfalls, na zumindest immer öfter, naja hin & wieder, okay so oft ich es eben schaffe. Ich bin ja schließlich auch zum Üben hier. Du siehst ich nehme mich mit Humor, denn wie so oft in meinem Leben hat sich das scheinbare Drama als absoluter Glücksfall entpuppt.
So hat mir Yoga wieder zu einer nährenden & glücklichen Beziehung zu mir selbst verholfen.
Denn eine glückliche Beziehung zu dir selbst ist wiederum die Grundlage jeder glücklichen Beziehung.
Genau das wünsche ich mir auch für dich!
Deshalb lautet der 2. Grund, weshalb du noch heute mit Yoga starten solltest:
Die Beziehung zu dir selbst ist die wichtigste deines Lebens.
Schließlich ist sie die längste Beziehung, die du je führst.
Darum pflege sie gut.
Im nächsten Blog-Beitrag erfährst du den dritten Grund, warum du mit Yoga starten solltest.
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Was für ein berührender Text 😊 das motiviert, die Yoga-Matte auszupacken!
Liebe Julia, wie schön wenn der Beitrag dazu motiviert. Das freut mich sehr. 😊
Das bist „Du“…ich kenne dich schon lange und ich habe von dir gelernt!!! Nicht nur die Übungen, sondern auch die Leichtigkeit, die Gelassenheit und die Fröhlichkeit in meinem Leben!
Danke dafür!!!
Christine
Liebe Christine, Danke für deine wertschätzenden Worte. Für mich ist es eine Freude dich zu begleiten. Bitte schön, von Herzen gerne! 😊
Liebe Sarah,
Dein Schreibtalent tut mir so gut. Natürlich hat es mit Atmung und Bewegung zu tun, was da aus dir herausströmt.
Gute, authentische, wahrhaftige Yoga-Lehrer sind rar. Aus eigenem Leid die Wirksamkeit des Yogas erfahren zu haben, macht wohl, dass ich als Leserin berührt, motiviert, inspiriert – ja, sicherlich auch zu deinem Fan geworden bin. Danke für deine belebenden Zeilen. 🔥 Bleiben wir belebt und lachen hell auf.
Liebe Antje,
vielen lieben Dank für deine wohltuenden und wertschätzenden Worte. Sie sind wirklich Balsam für meine Seele. Ich freue mich, dass dich meine Zeilen berühren und inspirieren. Von Herzen gerne. 🩷 Ja, genau das bleiben wir. Schön, dass wir miteinander lachen!